Schönheitsoperationen nach der Schwangerschaft – Ein Trend auch in Österreich?

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Im Laufe der Schwangerschaft verändert sich der Körper, Bauch und Busen werden rund, die Haut dehnt sich aus. Nicht immer bilden sich die Veränderungen am Körper nach der Geburt wieder zurück – gegen schlaffes Bindegewebe helfen auch Sport und Diät nur bedingt. Nach der Geburt und der Stillzeit leiden viele Mütter unter schlaffen Brüsten oder einigen Kilogramm mehr am Bauch. Andere wiederum akzeptieren die Spuren, die eine Entbindung hinterlässt, und freuen sich über einen weiblicheren Körper.

Trend aus den USA: Mommy Makeover

Der Trend zu Schönheitsoperationen kommt – wie könnte es anders sein, aus den USA. Der griffige Begriff „Mommy Makeover“, der Schönheits-OP’s nach der Schwangerschaft bezeichnet, macht deutlich, wie geläufig die plastisch chirurgischen Eingriffe für Mütter in Amerika inzwischen sind. Knapp 550.000 Mamis mit Baby  sollen sich im Jahr 2015 unters Messer gelegt haben.

Der Busen während und nach der Schwangerschaft

Der wohl am häufigsten durchgeführte Eingriff nach einer Schwangerschaft ist die Bruststraffung, häufig kombiniert mit einer Brustvergrößerung, der Mamma-Augmentation. Während der Schwangerschaft sorgen Hormone wie Östrogen und Progesteron dafür, dass der Busen, bzw. die Milchdrüsen und -Kanäle anwachsen. Das Ergebnis dieser „Vorbereitung“ auf das Stillen ist, dass Frauen nach der Geburt deutlich rundere und größere Brüste haben. Bei einigen Frauen wächst der Busen um bis zu drei Körbchen-Größen an. Wenn das Baby abgestillt wird, bilden sich die Drüsen – und damit die Brüste – wieder zurück. Bei einigen Frauen bleibt der Busen größer, als vor der Schwangerschaft. Bei schwachem Bindegewebe kann es allerdings auch  sein, dass sich die überschüssige Haut nicht mehr zurückbildet, das Gewebe allerdings schrumpft. So entsteht eine unschöne „Hängebrust“.

Bruststraffung und Brustvergrößerung

Aus den oben  genannten Gründen sind die Bruststraffung und die Brustvergrößerung die wohl am häufigsten durchgeführten Schönheitsoperationen nach der Schwangerschaft. Für die plastische Chirurgie ist die Brustvergrößerung und die Mamma-Augmentation inzwischen ein Routine-Eingriff. Die Straffung dauert etwa drei Stunden, während die Vergrößerung der Brust ca. 1 ½ Stunden in Anspruch nimmt.

So läuft die Brust-OP nach der Schwangerschaft ab

Der behandelnde Chirurg setzt bei der Bruststraffung einen Schnitt rund um die Brustwarze und weiter senkrecht nach unten. Anschließend wird überschüssiges Hautgewebe entfernt sowie Fettgewebe entnommen. Falls nötig, wird die Brustwarze nach oben versetzt, um ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis zu  erzielen.

Ist die Brust nach der Geburt „eingefallen“, nimmt der ästhetisch plastische Chirurg mittels Implantaten einen Brustaufbau vor. Dabei setzt der behandelnde Arzt Silikonimplantate ein – entweder über die Achsel oder die Brustfalte. Wesentlich ist hierbei die Erfahrung des Chirurgen. Nur sie garantiert ein ansprechendes, attraktives und natürliches Ergebnis.

Vor der Operation sollte die Patientin mindestens 12 Monate abgestillt haben. Heute wird in den allermeisten Fällen „stillerhaltend“ operiert. Nichts desto trotz sollte eine OP erst in Betracht gezogen werden, wenn die Kinderplanung abgeschlossen ist, da bei operierten Brüsten häufig Milchstau entsteht.

Sowohl für die Bruststraffung als auch für den Brustaufbau sind mit Kosten zwischen 4.000 und 6.000 Euro zu rechnen.

Bauchdeckenstraffung nach der Geburt

Eine weitere Schönheitsoperation, die Frauen nach der Geburt eines oder mehrerer Kinder oft in Betracht ziehen, ist die Bauchdeckenstraffung. Die Ausdehnung der Haut kann schwachem Bindegewebe zusetzen – die Folge sind unschöne Dellen am Bauch.

Die Bauchdeckenstraffung dauert in der Regel drei Stunden und wird unter Vollnarkose durchgeführt. Nach einem bogenförmigen Schnitt oberhalb des Schambeins werden das Fettgewebe und die Bauchhaut vom Muskelgewebe abgetrennt und nach unten gezogen. Überschüssige Haut wird entfernt und wieder angenäht. Bei größeren Straffungen muss auch der Bauchnabel versetzt werden.

Die Bauchstraffung gilt in der Plastischen Chirurgie als risikoreicher, wie etwa die Brust-OP. Wegen des größeren Narbenbereichs besteht ein höheres Risiko für Infektionen.

Aufklärung über Risiken ist wesentlich

Nachblutungen und Wundheilungsstörungen sind bei beiden Operationen mögliche Komplikationen. Aufgrund der Vollnarkose können auch Atem- oder Kreislaufprobleme auftreten.  Weitere Risiken sind Flüssigkeitsansammlungen unter der Bauchdecke, die evtl. punktiert werden müssen oder Gefühlsstörungen und Taubheitsgefühle in den Brustwarzen. Eine gefürchtete Komplikation bei der Brustvergrößerung mit Implantaten ist die Kapselfibrose: Eine Bindegewebsverdickung um den Fremdkörper, die dazu führen kann, dass sich das Implantat verformt. In einem ersten Beratungsgespräch sollte der Arzt klar und ausführlich über mögliche Risiken aufklären und Fragen beantworten.

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Operation

Wird der Eingriff von einem erfahrenen Operateur in einer gut ausgestatteten Klinik vorgenommen, sind die Risiken relativ gering.  Schwerwiegende Erkrankungen sowie vorangegangene Thrombosen sind Kontraindikationen für den Eingriff. Voraussetzung für eine erfolgreiche OP ist neben Gesundheit auch psychische Stabilität und eine realistische Einschätzung des möglichen Ergebnisses. Selbst der beste Chirurg kann eine 40-jährige Frau nicht in einen Teenager verwandeln.

Einen seriösen Schönheitschirurgen finden

Zwei bis drei Wochen nach der Operation werden die Fäden gezogen. Drei Wochen später sollten die Wunden verheilt sein. Wie bei allen Schönheitsoperationen gilt auch beim „Mommy Makeover“: Jede Operation sollte wohlüberlegt sein. Lassen Sie sich Zeit für die Entscheidung und denken Sie daran: Sie haben ein Kind zur Welt gebracht. Das darf der Körper auch zeigen.

Frauen sollten sich ausschließlich an Fachärzte wenden, die eine Ausbildung in Plastischer Chirurgie absolviert haben. Fragen Sie außerdem ganz konkret nach der Erfahrung des Chirurgen bzw. wie viele Brust- oder Bauchstraffungen der Arzt bereits durchgeführt hat.

Quellen:

http://www.eltern.de/gesundheit-ern%C3%A4hrung/beauty/ein-k%C3%B6rper-wie-vor-der-schwangerschaft
http://www.frauenzimmer.de/cms/mommy-makeover-brauchen-muetter-schoenheitsops-nach-der-geburt-2454372.html