Der Mutter-Kind-Pass ist ein Heft, welches alle gesundheitlichen Vorsorgeuntersuchungen, Daten und Untersuchungsergebnisse einer Schwangeren enthält. Nach den vorgeschriebenen Untersuchungen, die sehr wichtig für das Wohlergehen der Mutter und des Kindes sind, werden vom Frauenarzt die Ergebnisse in den Mutter-Kind-Pass übertragen. Diesen Pass hat die werdende Mutter jederzeit bis sich zu tragen.
Wann erhalte ich den Mutter-Kind-Pass?
Mit der ersten großen Untersuchung händigt der Frauenarzt der schwangeren Frau den Mutter-Kind-Pass aus, welchen sie zu jeder weiteren Untersuchung mitzubringen hat.
In diesem Dokument werden künftig alle Verläufe in der Schwangerschaft bis hin zur Geburt des Kindes verzeichnet werden. Neben den persönlichen Daten befinden sich im Mutter-Kind-Pass auch weitere Befunde wie Blutuntersuchungen und Ultraschalluntersuchungen wieder.
Warum sollte ich den Mutter-Kind-Pass immer bei mir tragen?
Egal ob Sie nur kurz einen Einkauf tätigen wollen oder in den Urlaub fahren – führen Sie den Mutter-Kind-Pass während der Schwangerschaft immer mit sich. Sollte Ihnen oder Ihrem ungeborenem Kind etwas zustoßen, so können Rettungsdienstleistende und Ärzte anhand der im Pass befindlichen Befunde ablesen, wie Sie und Ihr Kind zu versorgen sind.
Wann werden die Untersuchungen vorgenommen?
Alle Untersuchungen werden explizit im Mutter-Kind-Pass festgehalten. Hierfür sind bestimmte Termine vorgesehen.
- Untersuchung: bis zum Ende des 16. Schwangerschaftswoche
- Untersuchung: zwischen der 17-20. Schwangerschaftswoche
- Untersuchung: zwischen der 25.-28. Schwangerschaftswoche
- Untersuchung: zwischen der 30.-34. Schwangerschaftswoche
- Untersuchung: zwischen der 35.-38. Schwangerschaftswoche
Besonderes Highlight bei diesen Untersuchungen ist u.a. der Ultraschall, welcher in der Schwangerschaft mindestens 3 Mal durchgeführt wird. Meist finden diese im Zeitraum zwischen der 8.-12. und der 18.-22. sowie der 30.-34. Schwangerschaftswoche statt.
Während dieser und weiteren Vorsorgeuntersuchungen wird von der Patientin der Urin überprüft, Blut abgenommen, der Blutdruck sowie das Gewicht ermittelt. All dies ist natürlich neben dem vaginalem Befund und den Ultraschalluntersuchungen wichtig, um zu gewährleisten, dass es der Mutter und dem ungeborenen Kind gut geht. So werden mit der Urin- und Blutuntersuchung Eisenmangel, Eiweiße sowie Zucker und andere gewichtige Daten ermittelt, welche ebenso in den Mutter-Kind-Pass eingetragen werden. Bei entsprechenden Ungleichgewichten erhält die Mutter spezielle Therapien.
Was passiert während der Ultraschalluntersuchung?
Der Frauenarzt wird bei den gesetzlich vorgesehenen Ultraschalluntersuchungen das ungeborene Kind überprüfen. Hierbei wird kontrolliert, ob das Kind einen guten Platz in der Gebärmutter gefunden hat, ob eine Herzaktion vorhanden ist, Kindsbewegungen festzustellen sind, wie viel Fruchtwasser gegeben ist, wie groß das Kind ist und ob es sich entsprechend entwickelt. All diese Informationen werden präzise in den Mutter-Kind-Pass eingetragen und sind auch für die Anmeldung in einem Klinikum von großer Bedeutung.
Weiterhin kann der Arzt anhand der Angaben einen ungefähren Stichtag der Geburt berechnen und den voraussichtlichen Geburtstermin in seinen Akten sowie dem Pass notieren.
Was wird weiterhin im Mutter-Kind-Pass eingetragen?
Neben den Daten rund um die Schwangerschaft ist auch weiterhin Platz für ärztliche Untersuchungen bis zum 5. Lebensjahr des Kindes. Alle Untersuchungen sind für die Mutter sowie das Kind wichtig und sollten in Anspruch genommen werden.
Wichtig: Nur in den vorgesehenen Zeiträumen sind die Untersuchungen kostenlos und werden vom Krankenversicherungsträger erstattet. Für Personen, die nicht krankenversichert sind, ist vor Inanspruchnahme der Untersuchungen ein Anspruchsbeleg von der Gebietskrankenkasse einzuholen.
Welche wichtigen Tests werden in den Mutter-Kind-Passe eingetragen?
Während einer Schwangerschaft werden eine Reihe von Tests und Untersuchungen vorgenommen, die bedeutungsvoll für die Gesundheit von Mutter und Kind sind. Im Folgenden sind die wichtigsten Daten zusammengefasst:
- Bestimmung der Blutgruppe sowie Rhesusfaktor
- Toxoplasmose-Test
- Luesinfektions-Test
- Röteln-Antikörpertest
- HIV-Test
- Hepatitis-B-Untersuchung
- Oraler Glukosetoleranztest
Weiterhin wird neben den Untersuchungen ein Gespräch stattfinden sowie ein vaginaler Befund einbezogen, Klärung über Risikofaktoren und eine Beurteilung von weiteren notwendigen Untersuchungen erfolgen. Einige Untersuchungen werden von den Gebietskrankenkassen übernommen, anderen müssen die Mütter selbst tragen – dahingehend wird Ihr Frauenarzt Sie ausführlich informieren.